Seit einiger Zeit betreibt Microsoft das Portal „SQL Azure Labs“ auf dem die unterschiedlichsten Produkte wie Microsoft „Data Explorer“, Microsoft „Data Transfer“ oder Microsoft „Cloud Numerics“ zu finden sind. Neben dem Microsoft „Data Explorer“ hat dabei ein Produkt meine Aufmerksamkeit ein bisschen mehr geweckt, der Microsoft „Data Hub“.
Seit fast 2 Jahren beschäftige ich mich immer mal wieder mit dem Windows Azure Marketplace DataMarket, da ich die Idee der allgemeinen Bereitstellung von Daten auf einem Marktplatz über fest definierte Schnittstellen einfach ziemlich cool finde. Nicht dass dies wirklich eine neue Idee ist, es gibt viele verschiedene Anbieter und ähnliche Lösungen wie z.B. datamarket.com. Zusätzlich denke ich, zeigen Bewegungen wie z.B. OpenData, dass diese Form der Datenpräsentation gefragt ist und der gesamte Bereich in Zukunft noch weiter wachsen wird.
Auf dem Windows Azure Marketplace DataMarket stehen also die verschiedensten kostenlosen und kommerziellen Daten – und mittlerweile auch datenbasierte Services für die DQS – zur Verfügung. Zugriff auf diese Daten erhält man programmatisch über das OData Protokoll oder man setzt direkt auf bestehende Add-ins, wie zum Beispiel dem Microsoft® Windows® Azure Marketplace DataMarket Add-in for Excel® welche seit April in der Community Technology Preview 3 (CTP 3) vorliegt.
Über den Marketplace lassen sich nun Unternehmensdaten mit zusätzlichen Informationen wie Marktwachstum, Beschäftigungsquoten, Geoinformationen oder historische Informationen zur Wetterlage anreichern. Eine entsprechende Demo für die SQL Server Integration Services ist in meinem Blogbeitrag „Daten mit Microsoft Dallas anreichern“ zu finden.
Was ist aber jetzt der Microsoft „Data Hub“?
Nachdem ich kurz angerissen habe was der Windows Azure Marketplace DataMarket ist, ist der Microsoft „Data Hub“ recht einfach zu erklären: es ist das gleiche.
Nein natürlich nicht ganz, ein bisschen mehr ist es schon, aber zum einen ist das Konzept und die Technik dahinter dem des Windows Azure Marketplace DataMarket sehr ähnlich, zum anderen kann man den „Data Hub“ auch als eine Art Erweiterung verstehen.
Mit dem Microsoft „Data Hub“ haben Unternehmen die Möglichkeit einen eigenen privaten DataMarket zu erstellen, in den Anwender verschiedene Referenzdaten zur Verfügung stellen und durch eine zentrale Stelle im Unternehmen genehmigen lassen können. Dadurch existiert ein zentraler Anlaufpunkt in dem Referenzdaten gespeichert und abgerufen werden können. Zeitgleich wird durch einen integrierten Genehmigungsprozess unternehmensweit sichergestellt, dass entsprechende Daten auch richtig sind.
Weiterhin werden im „Data Hub“ alle abonnierten Daten und Dienste aus dem Windows Azure Marketplace DataMarket gesammelt angezeigt und können so unternehmensweit genutzt werden. Auch wenn die Daten im „normalen“ Windows Azure Marketplace DataMarket geprüft und fehlerfrei sind, sollte einem klar sein, dass bei 2 verschiedenen Anbietern auch 2 verschiedene Ergebnisse herauskommen (können). Sei es, das der eine Anbieter für Wetterdaten 3 Wetterstationen mehr im Einsatz hat oder der eine Anbieter Navteq als Grundlage für die Geodaten verwendet, während der andere Anbieter auf Teleatlas zurückgreift. Es lässt sich über den “Data Hub” also klar definieren, dass für einen bestimmten Anwendungsfall ein bestimmter Anbieter der unternehmensweite Standard ist.
Als zusätzlicher Effekt lassen sich mit der Zentralisierung von Abonnements auch Kosten sparen, da bei einem höheren Transaktionsvolumen in den meisten Fällen auch bessere Konditionen erhältlich sind.
Somit lässt sich mit dem „Data Hub“ sozusagen der Single Point of Truth für Referenz-/Verweisdaten erstellen.
Mit der aktuellen CTP3 des Microsoft® Windows® Azure Marketplace DataMarket Add-in for Excel® unterstützt Microsoft im Übrigen nicht nur den Azure Marketplace sondern auch den „Data Hub“.